Stereotypie

Stereotypie
Ste|reo|ty|pie 〈f. 19
I 〈unz.〉
1. Verfahren zum Abformen von Schriftsatz in Matern
2. 〈Psychiatrie〉 krankhafte dauernde Wiederholung bzw. Beibehaltung immer derselben Bewegungen, Handlungen u. Gedanken
II 〈zählb.〉 aus einer Blei-Antimon-Zinn-Legierung bestehender Abguss einer Mater
[<grch. stereos „starr, fest“ + typos „Abdruck“]

* * *

Ste|reo|ty|pie, die; -, -n:
1. (Druckw.)
a) <o. Pl.> Verfahren zur Abformung von Druckplatten für den 2Hochdruck (1);
b) Stereotypieplatte.
2. <o. Pl.> (Psychiatrie, Med.) [krankhaftes] Wiederholen von sprachlichen Äußerungen od. motorischen Abläufen.

* * *

I
Stereotypie
 
die, -/...'pi|en, grafische Technik: Verfahren zur mechanischen Abformung von Druckformen (vom Satz oder von Druckplatten) als Duplikatdruckformen (Stereos) aus Blei, Kunststoff oder Gummi für Buchdruck und Flexodruck. Beim Prägen der für die Abformung benötigten Matrizen sind Kaltprägung und Warmprägung möglich. In der Bleistereotypie werden Stereos durch Ausgießen der Matrize (Maternpappe) in Gießvorrichtungen mit Bleilegierungen hergestellt, für den Rotationsdruck (Zeitungshochdruck) wird passend für den Formatzylinder halbrund gegossen. In der Kunststoffstereotypie werden Matrize (Mater aus kunststoffgetränktem Zellstoffkarton) und Kunststoffmaterial für das Stereo übereinander gelegt, wobei das Kunststoffstereo unter Druck und Wärme und nach Kühlung seine Form erhält. Kunststoffstereos können starr für Flachformen und biegsam für Rundformen hergestellt werden. In der Gummistereotypie werden Matrize (Kunststoffmater) und Rohgummi übereinander gelegt, wobei das Gummistereo (-klischee) unter Druck und Wärme (Vulkanisation) seine Form erhält. Gummistereos werden sowohl in Flexodruck- als auch in Buchdruckmaschinen verwendet.
 
II
Stereotypie,
 
bestimmte, sich nahezu identisch wiederholende, meist ohne Situationsbezug auftretende Bewegungsfolge oder sprachliche Äußerung, wobei die Ablaufgeschwindigkeit durch die jeweilige Affektlage modifiziert sein kann. Stereotypie tritt zuweilen bei bestimmten psychotischen Erkrankungsformen oder nach Hirntraumen auf.
 
Stereotyp im Sinne von stark vereinfachter, generalisierter klischeehafter Kognition beziehungsweise Vorstellung bezeichnet das Bild, das ein Mensch oder eine Gruppe von sich selbst (Autostereotyp) beziehungsweise von einem anderen hat (Heterostereotyp). - Vorurteil.
 

* * *

Ste|reo|ty|pie, die; -, -n: 1. (Druckw.) a) <o. Pl.> Verfahren zur Abformung von Druckplatten für den 2Hochdruck (1); b) Stereotypieplatte. 2. <o. Pl.> (Psychiatrie, Med.) [krankhaftes] Wiederholen von sprachlichen Äußerungen od. motorischen Abläufen.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • stéréotypie — [ stereɔtipi ] n. f. • 1797 « clichage »; de stéréotype ♦ Didact. Caractère stéréotypé. Psychopathol. Tendance à conserver la même attitude, à répéter le même mouvement ou les mêmes paroles. Stéréotypie des schizophrènes. ● stéréotypie nom… …   Encyclopédie Universelle

  • Stereotypie — (gr. στερεός stereós „fest“, „hart“, „haltbar“ und typie) steht für: Stereotypie (Buchdruck), ein Verfahren zur Herstellung von Buchdruckplatten durch Abformung eines aus Lettern oder Zeilen zusammengesetzten Schriftsatzes in eine sogenannte… …   Deutsch Wikipedia

  • Stereotypīe — (griech.), das Verfahren, von aus beweglichen Lettern gesetzten Druckseiten vertiefte Formen abzunehmen und vermittelst derselben erhöhte, den Satzseiten genau entsprechende Druckplatten zu gewinnen. Ohne die S. würde die Schnellpresse bei weitem …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stereotypie [1] — Stereotypie, Verfahren zur Herstellung von Buchdruckplatten nach vorhandenen Letternsätzen oder Klischees durch Abformen einer Matrize und Ausgießen dieser mit Schriftmetall. Die Erfindung der Stereotypie wird von den einen dem bayrischen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Stereotypie [2] — Stereotypie (s. Bd. 8, S. 309). In größeren Zeitungsdruckereien werden nun fast nur mehr Matrizenprägepressen, mit dem Schmelzkessel in unmittelbare Verbindung gebrachte Gießinstrumente mit Förderung des flüssigen Metalls durch Pumpendruck und… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Stereotypie — Stereotypīe (grch.), das Verfahren, aus dem Schriftsatz eine einzige Platte zum Abdruck in der Buchdruckpresse herzustellen, zum Zweck der Schriftschonung und längerer Aufbewahrung für den Nachdruck. Die Matrize wird erzeugt, indem mehrere Bogen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Stereotypie — Stereotypie, heißt das Anfertigen von Metallplatten, auf welchen sich der Schriftsatz in feststehenden Buchstaben darstellt. Der Druck mit diesen Platten heißt Stereotypendruck. Man bezweckt dadurch, daß ein Werk nicht bei jeder neuen Auflage… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Stéréotypie — La stéréotypie (du grec stereos « solide » et τυπός (tupos) « empreinte, marque ») est une technique de fabrication de formes imprimantes en relief, en vue d imprimer des textes, des images, ou leurs combinaisons, en… …   Wikipédia en Français

  • stéréotypie — (sté ré o ti pie) s. f. Terme d imprimerie. Art de stéréotyper. •   J ai fait une édition particulière de mon mémoire, sous le titre d histoire et procédés du polytypage et de la stéréotypie, CAMUS Instit. Mém. litt. et beaux arts, t. v, p. 339.… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

  • Stereotypie — Ste|reo|ty|pie die; , ...ien <nach gleichbed. fr. stéréotypie>: 1. das Herstellen u. Ausgießen von ↑Matern (Druckw.). 2. das [krankhafte] Wiederholen von sprachlichen Äußerungen od. motorischen Abläufen über einen längeren Zeitraum (Psychol …   Das große Fremdwörterbuch

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”